Die Blockheide – traumhaft schön

Mir wurde gesagt, dieses Fleckchen Erde vereine alle Schönheiten des Waldviertels. Ich sage, es ist eine der schönsten Landschaften Europas. Kleine Birkenhaine, skurril geformte Felsblöcke, buntes Heidekraut und malerische Fischteiche machen den Charme der Blockheide aus.
 
Der Weg zum Eingang des Natursparks führt über blühende Sommerwiesen, von ferne sieht man schon die beeindruckenden Granitblöcke, die dieser Waldviertler Landschaft den Namen gegeben haben. Es sieht so aus, als wären die Felsbrocken vom Himmel gefallen. Überall verstreut in Wiesen und Wäldern kann man die mal großen und mal kleineren Felsen bestaunen. De Blockheide wird auch als „Spielplatz der Riesen“ bezeichnet. Denn nur diese mystischen Wesen könnten diese tonnenschweren Steine bewegen. Es gibt viele Sagen und Mythen, die sich um diese faszinierenden Felsbrocken ranken. Diese einzigartigen Felsformationen beflügelten die Fantasie der Menschen zu Namensgebungen wie Teufelsbett, Teufelsbrotlaib, Kobold- und Grillensteine.
Meine erste Rast mache ich am Blockheideteich. Mit seinen vielen Seerosen erinnert er mich an ein Gemälde von Monet. Der Teich und die Landschaft, in die er eingebettet ist, sind märchenhaft schön. Der Wind tanzt durch das Schilf um mich herum, singt in meinen Ohren und für einen kurzen Moment kommt es mir vor, als könne ich die Wolken spüren. Ankommen in der Natur, Gedanken loslassen, staunen und tagträumen, mehr habe ich heute nicht vor.
Das Wandernetz des Naturparks setzt sich aus vier unterschiedlichen Themenwanderungen zusammen. Im schön restaurierten Wasserreservoir, welches unter Kaiser Franz Josef I. erbaut worden ist und als Fundament des Aussichtsturmes dient, ist die Ausstellung „Die Geburt der Wackelsteine“ zu sehen. Von der Aussichtsplattform des Turms sieht man auf eine verzauberte Landschaft wie aus einer anderen Welt hinunter. Am meisten faszinieren mich die Wackelsteine, diese riesigen abgerundeten Gesteinsblöcke, die so aussehen, als würden sie jeden Augenblick ins Rollen geraten. Mit aller Kraft stemme ich mich dagegen, doch der Stein bewegt sich keinen  Millimeter. Ich klettere auf die Steine oder stelle mich heldenhaft unter sie. Im Steinlabyrinth schlängle ich mich durch die engen Gänge zwischen den Felsen. Am Picknickplatz der Riesen und Zwerge setze ich mich auf einen sehr großen Sessel  und sehe den Kindern beim Spielen zu.
Völlig unerwartet entdeckte ich auf meinem Rundweg zwei stille und gut versteckte Waldteiche. Die sogenannten Mondteiche waren eist Steinbrüche, in denen schwer gearbeitet wurde, heute sitze ich auf einer Bank und träume.
Die Blockheide hat mich ganz in ihren Bann gezogen. Die Felsformationen beflügeln auch meine Fantasie und so manches abseits gelegene  Plätzchen wirkt geheimnisvoll und verwunschen. Im Traum kehre sich zurück in die Zeiten, wo die Erde noch von Riesen und Zwergen bevölkert war und der Teufel die Menschen in Versuchung führte. Die Blockheide ist der ideale Platz für einen Sommernachtstraum. Die Elfen und Kobolde bevölkern das Unterholz. Die Blumen verwandeln sich in Zauberblumen. Ich atme ihren Duft ein, werde zu einer Fee und tanze von Romanze zu Romanze …
Eine Träumerin