Rosenblüte
Die Rose, oft als Königin der Blumen bezeichnet, hat auf mich eine ganz besondere Wirkung. Ihre Schönheit, ihr Duft und ihre symbolische Bedeutung machen sie zu einer der faszinierendsten Pflanzen, die es gibt. Ich bestaune immer wieder die unterschiedlichen Sorten. Sie kann sowohl zart und zerbrechlich als auch kräftig und majestätisch wirken. Ihre Blütenblätter, die sich in einer perfekten Spirale entfalten, erscheinen in einer Vielzahl von Farben: von reinem Weiß über sanfte Rosa- und Gelbtöne bis hin zu tiefem Rot und sogar Blau. Jeder Farbton hat seine eigene Bedeutung und Symbolik. So steht die rote Rose für Liebe und Leidenschaft, die weiße Rose für Reinheit und Unschuld, und die gelbe Rose symbolisiert Freundschaft und Freude.
Ich liebe die Zeit der Rosenblüte und kann mich an diesen Farbenrausch nicht sattsehen, und erst ihr Duft! Ich stecke meine Nase in die Blüten; es gibt Sorten, die süß und blumig riechen, andere wiederum würzig und holzig. Manchmal ist der Duft so subtil, dass ich ihn kaum wahrnehme. Um mich zu entspannen und meine Stimmung zu heben, verwende ich gerne ätherisches Rosenöl.
Im Orient symbolisiert der Duft einer Rose die Heiligkeit der Seele. Sowohl im Islam als auch im Christentum heißt es, dass Rosenduft, den wir wahrnehmen, obwohl keine Blumen in der Nähe sind, die Gegenwart des Göttlichen oder eines Engels anzeigt. Von Ischtar bis Isis, von Aphrodite bis Maria – je weiter man in die Geschichte der Rose zurückblickt, desto häufiger taucht sie als Symbol für Göttinnen in den verschiedensten Traditionen der Welt auf. In der Antike legten weltweit Gläubige Rosengirlanden um die Statuen von Muttergöttinnen als Zeichen der Verehrung. Der heute von Katholiken verwendete Rosenkranz geht auf diese Tradition zurück. Wie die alten Göttinnen ist auch Maria, die Mutter Jesu, eng mit der Rose verbunden und trägt viele verschiedene Namen, die mit der Blume zusammenhängen, darunter „Mystische Rose“ und „Rose ohne Dornen“.
Ich meditiere gerne, indem ich einfach genau in das Zentrum der Rose blicke. Diese Übung ist über tausend Jahre alt und wird „Das Herz der Rose“ genannt. Ihre Dornen verkörpern all jene Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert werden können. Aber wenn man Glauben hat und an seine Träume glaubt, dann gelangt man über die Dornen hinaus bis in die Herrlichkeit des Blumenkelchs. Ich schaue unablässig auf die Rose, achte auf ihre Farbe, die Anordnung ihrer Blüten und Blätter, ihre Form. Ich rieche ihren Duft und denke nur an diese wunderbare Blume vor mir, so gut ich es schaffe. Die Schönheit dieser Pflanze ist ein Ausdruck der Vollkommenheit, die wir im Leben anstreben. Je mehr Zeit ich mit den Rosen verbringe, desto enger fühle ich mich mit meinem Körper und meiner Seele, mit meiner eigenen Natur verbunden. Ihre Schönheit, der Duft und die mutige Entfaltung der Rosen laden mich ein, gegenwärtiger in meinem Leben zu sein. Seit ich erkannte, wie sie den Jahreszeiten vertrauen, versuche ich, dasselbe zu tun. Sie erinnern mich immer wieder daran, meine sich ständig verändernde Natur anzunehmen und den Wandel zu akzeptieren.
Enden möchte ich heute mit den Worten: „… wer kann in Gegenwart einer Rose nicht mit edlen Gedanken gefüllt sein.“ (Bettina von Arnim)
Eine Träumerin