Die legendäre Friedensrede von Charlie Chaplin

 
Manchmal sind es einzelne Worte, die uns aufrütteln. Manchmal ganze Reden, die uns mitten ins Herz treffen. In einer Zeit, in der Kriege, Hass und Spaltung die Schlagzeilen füllen, brauchen wir Stimmen, die uns erinnern – an das, was uns als Menschen verbindet.
Charlie Chaplins Worte sind fast 85 Jahre alt – und doch klingen sie, als wären sie gerade erst geschrieben worden. Sie zeigen, wie sehr wir uns nach einer Welt sehnen, in der Mitgefühl und Solidarität mehr zählen als Macht und Gier.
Durch eine Verwechslung wird am Ende der Geschichte der Diktator Hynkel eingesperrt. An seiner Stelle hält der kleine jüdische Friseur, den alle für den echten Hynkel halten, die auch im Radio übertragene Rede vor dem Volk des gerade bestzten Osterlitsch.
„Es tut mir leid aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht.
Ich möchte weder herrschen, noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen.
Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Patz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.
Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.
Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns.
Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen, und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.
Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen, von Mensch zu Mensch. Die erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden.“
 
Charlie Chaplin ruft uns auf, unsere Menschlichkeit nicht dem Hass zu opfern. Frieden beginnt in uns selbst. In unserem Denken, in unserem Mitgefühl, in der Art, wie wir anderen begegnen.Wenn wir das erkennen, verändert sich unser Blick auf die Welt. Dann wird aus Gleichgültigkeit Achtsamkeit. Aus Abgrenzung Verbundenheit.
Vielleicht können wir die Welt nicht von heute auf morgen verändern. Aber wir können heute beginnen – im Kleinen, in unseren Worten, in unseren Entscheidungen.
Denn jeder Schritt in Richtung Frieden zählt. Und manchmal beginnt er einfach mit dem Lesen und Weiterdenken solcher Worte.
Eine Träumerin