Sonne und Licht – Staunen und Faszination

Wissenschaftlich betrachtet ist die Sonne eine selbstleuchtende Kugel aus heißem Gas, ein Fusionsreaktor. In ihrem inneren Kern herrschen Temperaturen von  15 Millionen Grad, auf der Oberfläche ist sie 5500 Grad heiß. Dabei ist die Sonne aus einer kalten Staub- und Gaswolke entstanden, die sich immer schneller gedreht hat. In ihrem Körper würde die Erdkugel eine 1.300 000-mal Platz haben und sie ist 330.000-mal schwerer als die Erde. Dabei rast sie mit einem Höllentempo durch die Milchstraße. Mit ungefähr 220 Kilometer pro Sekunde bewegt sich die Sonne um das Zentrum der Milchstraße. Noch mehr ins Staunen gerate ich, wenn ich lese, dass es andere Sterne in unserem Weltall gibt, die 100-mal größer sind als unsere Sonne, und die gelten noch als klein. Es gibt Sonnen, die sind so groß, dass die ganze Bahn der Erde um die Sonne hineinpasst. Ihr Licht erreicht uns in 8 Minuten und 17 Sekunden, obwohl sie 150 Millionen Kilometer entfernt ist. Das sind nur ein paar der erstaunlichsten Fakten über unser Zentralgestirn.

Die Sonne ist aber mehr als nur ein Stern unter vielen. Sie ist der Mittelpunkt unseres Lebens, die Quelle für alles Leben auf der Erde. Jeden Morgen geht sie für uns auf und jeden Abend unter, dadurch bestimmt sie den Ablauf unserer Tage und Jahre. Sie spendet Licht und Wärme und bestimmt, wie ertragreich die Ernte ist.  Daher ist es nicht überraschend, dass sie in fast allen Kulturen zu einer Gottheit erhoben worden ist. Die Menschen verehrten ihren Aufgang und ihr Licht als Zeichen des Lebens. Im christlichen Mythos nimmt dann Jesus die Stelle der Sonne ein. „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8,12)
Ich liebe die Sonne und vor allem fasziniert mich ihr Licht.  Ich denke an spektakuläre Sonnenuntergänge, Regenbögen und geheimnisvolle Nordlichter. Es ist einfach reizvoll, die Natur durch das Licht zu bestaunen: das Licht- und Schattenspiel in den Wäldern, die wechselnden Bilder auf dem Wasser, das Glitzern der Eiskristalle, …
Ist es nicht wunderbar, wie Licht dunkle, drohende Gewitterwolken verwandeln kann?
Kein anderes Naturphänomen zieht mich mehr in ihren Bann und nicht nur mir ergeht es so, sondern vielen Malern und Dichtern wurde es zu einer Quelle der Inspiration.
Laut biblischen Schöpfungsberichts erschuf Gott zunächst das Licht. Als wir in Physik über die Lichtgeschwindigkeit sprachen, hörte ich, dass Raum und Zeit für das Licht nicht mehr existent sind. Ich fragte mich damals in Stillen, wenn Raum und Zeit für das Licht nicht existieren, ist das dann nicht die Ewigkeit?
Aus physikalischer Sicht wissen wir immer noch nicht genau, was Licht tatsächlich ist.  Es gibt zwei Bilder, wie wir uns Licht vorstellen: entweder als Teilchen oder als elektromagnetische Welle. Es kommt immer auf das Experiment an, ob sich der eine oder andere Charakter zeigt. Außerdem widersprechen sich die beiden Bilder. Ein Teilchen befindet sich zu jedem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort, eine Welle breitet sich im Raum aus. Es wird für uns Menschen nicht leicht sein, dem Geheimnis des Lichts auf die Spur zu kommen, denn es ist für uns nicht greifbar und deshalb auch nicht begreifbar.
Licht ist eines der großen Wunder des Universums und wird noch viele Wissenschaftler beschäftigen, noch viele Künstler inspirieren und uns erfreuen.
Eine Träumerin