Vom Leben auf dem Lande

„Würdest du deine Tochter einen Bauern heiraten lassen?“  Diese Frage stellte ein Magazin seinen Leserinnen. Die schönsten und berührendsten  Antworten wurden abgedruckt. Mich haben diese einfachen Worte, in denen eine tiefe Wahrheit liegt,  beeindruckt. Es sind Leserbriefe von Frauen, die ein Leben auf dem Land führen. Sie berichten von der Freude, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, etwas, das Bestand hat, einen Wert hat. Beim Lesen der Zeilen spüre ich ihre Liebe und Nähe zur Natur und mir wird bewusst, wie wertvoll das Leben in der Natur sein kann.
Ich möchte euch daran teilhaben lassen, indem ich jetzt einige Ausschnitte der Briefe mit euch teile.
Eine Träumerin
 „Meine Stärke und meine Zuversicht liegen an diesem Ort. An keinem anderen Platz auf dieser Welt wäre ich lieber. Hier kann  ich frei atmen – immer. Wie also könnte ich meiner Tochter dieses Glück verwehren wollen?“
„Wenn mir diese Frage vor dreißig oder zwanzig Jahren gestellt worden wäre, hätte ich sicher Nein gesagt. Heute könnte ich hundert Gründe nennen, die mich dazu bringen, Ja zu sagen. Ich würde meine Tochter einen Bauern heiraten lassen, weil sie dort die Chance hat, in der Natur zu leben – ein schönes, freies Leben. Meine Tochter würde nur das Allerbeste in ihr Bauernhaus bringen – die beste Musik, Bücher, hübsche Kleider. Sie wird stets das Beste auf ihrem eigenen Tisch haben – frisches Obst und Gemüse. Auch für uns gibt es kaum etwas Besseres als das. Ich hatte  nie das Gefühl, dass ich durch die Arbeit auf dem Bauernhof meine soziale Stellung verloren hätte. Im Gegenteil: Die Arbeit  in der Natur verschönt meine Seele.“
„Unsere Kinder lernen, einander zu unterstützen, einander zu respektieren, und sie tun es unter der Leitung eines Vaters und einer Mutter, die ihr Leben genau einer Aufgabe widmen: den Menschen um sie herum mit ihren Produkten Gutes zu tun. Wir wissen, weil wir es versucht haben, dass unser Familienleben nie so intakt geblieben wäre, wenn wir irgendwo anders gelebt hätten als auf dem Hof. Und wir können für unsere Tochter kein größeres Glück verlangen, als dass sie ein Heim wie unseres hat und dass unser Glück und unsere Heimideale weiterleben können, in ihren Kindern und Kindeskindern.“
„Ja, ich möchte, dass meine beiden Töchter einen Bauern heiraten. Ich empfinde ehrlicheres Glück bei der Arbeit mit den Lämmern und Bienen, als ich es jemals in der Stadt erlebte. Ich habe mehr Freude daran, meine Blumen und mein Gemüse anzupflanzen, als in der Fabrik zu arbeiten. Es ist wahrlich eine heilsame Arbeit. Sie ist kein einfacher Zeitvertreib, sondern eine Investitionen, die sich später bezahlt macht. Diese wenigen Zeilen reichen gar nicht aus, die Schönheit zu beschreiben, die von unserem kleinen Häuschen ausgeht. Wir haben nicht viel Schnickschnack, stattdessen aber etwas, das von größerem Wert ist: gesunde Lebensbedingungen, ein gutes moralisches Umfeld, Möglichkeiten für geistiges Wachstum und spirituelle Entwicklung – echtes und anhaltendes Glück. Wir spüren den Frieden, die Sicherheit, die die Natur uns bietet. Wie könnte ich meinen Töchtern dieses Glück verwehren wollen.“